Zielsetzung und Vision

Als Willy-Brandt Gesamtschule sind für uns in unserer digitalen Schulentwicklung drei Erkenntnisse handlungsleitend:

1. Viele Erwachsene sind noch in einer analogen Welt aufgewachsen - die Kinder heute allerdings werden in einer digitalen Welt groß - es ist Aufgabe von Eltern und Lehrern, sie darin sicher zu begleiten!

2. Schon heute ist jede fachliche Kompetenz auch eine digitale Kompetenz!

3. „Die Medienbildung befindet sich inmitten einer Medienkatastrophe und muss sich einer neuen digitalen und gesellschaftlichen Transformationsstufe stellen.“ (A. Berg, bitkom)

Unsere Vorstellung von einer digitalen Schule ist das Gestalten einer Schule, die Schülerinnen und Schülern mit diesem informationstechnischen, gesellschaftlichen Umbruch nicht allein lässt, sondern sie vom ersten Schultag an begleitet. Die medienpädagogischen Maßnahmen werden auf der Grundlage der rasanten technologischen Entwicklung fortwährend angepasst und reflektiert. Die Kinder und Jugendliche müssen altersangemessen entsprechend ihren Möglichkeiten in die Lage versetzt werden, am gesellschaftlichen Diskurs über die unaufhaltsame Digitalisierung der Gesellschaft aktiv teilzunehmen und nicht als fatalistische, unkritische Konsumenten sich selbst überlassen zu werden.

Nach unserer Vorstellung entlässt eine digitale Schule junge Menschen, die über eine bleibende Medienkompetenz verfügen, die offen und prüfend gegenüber zukünftigen Medieninnovationen sind, um diese sinnvoll für sich und unsere Gesellschaft einsetzen zu können. Eine digital arbeitende Schule entlässt Schülerinnen und Schüler, die vorbereitet auf eine Arbeitswelt sind, die sich im Sinne von Industrie 4.0 zunehmend vernetzt und digitalisiert.

Aktueller Stand unserer Medienausstattung

Die Medienausstattung der Bergkamener Schule basiert auf einem Medienentwicklungsplan, den die Stadt 2020 für den Zeitraum von 2020 - 2024 entwickelt hat. Unsere Schule ist folgendermaßen ausgestattet:

WLAN in unseren Schulgebäuden:

In Rahmen der 2023 stattgefundenen Inhouse-Verkabelung verfügt die Willy-Brandt-Gesamtschule über WLAN in allen Räumen (Downloadrate: 1000 Mb/s / Uploadrate: 50 Mb/s). Ein Glasfaseranschluss steht aus.

Digitale Präsentationsmittel:

Die unterrichtlichen Räume sind mit unterschiedlichen digitalen Präsentationsmitteln ausgestattet. Einige Räume haben Beamer unter der Decke und projizieren auf die Wand. Weitere Bildschirme mit Air-Servern sind auf Wagen vorhanden. Alle anderen Räume sind im Jahr 2023 mit Whiteboardtafeln mit Kurzdistanzbeamern ausgestattet worden. 

Computer/Laptops und Ipads:

Die Stadt Bergkamen hat den Schulen aus Geldern des Digitalpaktes eine 4:1-Ausstatung an Ipads zum Einsatz im Unterricht zur Verfügung gestellt. Diese können über ein hausinternes Buchungssystem ausgeliehen werden können. Jeder Jahrgang 6 wird seit dem Schuljahr 2023/24 mit einer 1:1-Ausstattung bedacht, die die Stadt Bergkamen den Schülerinnen und Schülern für ihre Schulzeit ausleiht.

In drei ausgewiesenen Computerfachräumen stehen (Windows-)Computer zur Verfügung, da sowohl Inhalte des Informatik-Unterrichts als auch Prozesse in der Berufswahlvorbereitung (Anfertigen von Bewerbungsunterlagen) mit Office-Programmen erstellt werden. HIerzu können weitere (Windows-)Rechner im BOB-Berufsorientierungsbüro genutzt werden.

Digitale Dienstgeräte für Kolleginnen und Kollegen:

Im Rahmen des Digitalpaktes sind Ipads als Dienstgeräte an die Lehrerinnen und Lehrer ausgegeben worden, so dass ein DSGVO-konformes Arbeiten möglich ist.

Lernmanagementsystem und digitale Tools:

Alle Bergkamener Schulen arbeiten mit Iserv als LMS. Dies ermöglicht uns:

- die Kommunikation per Mail (auch mit den Eltern),

- die Durchführung von Videokonferenzen, 

- das Führen des digitalen Klassenbuch,

- das Abbilden des Stundenplans,

- die Verteilung von Aufgaben an die Schülerinnen und Schüler u.v.m.

Darüber hinaus stehen Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern eine Reihe von didaktisch sinnvollen Tools zur Verfügung, so z.B. taskcard, goodnotes, anton und weitere fachbezogene Apps.

Weitere digitale Geräte

Durch die Unterstützung unserer Kooperationspartner ist es gelungen weitere Geräte anzuschaffen, die besonders in unserem MINT-Schwerpunkt zur Anwendung kommen. Dazu zählen unter anderem:

- verschiedene 3-Druckern, die z.B. im Technikunterricht eingesetzt werden,

- programmierbare Drohnen, die im Projekt „Green Mobility auch in der Luft - Der Einsatz von Drohnen für eine nachhaltige Landwirtschaft" Anwendung finden,

- das Media Science Lap als Möglichkeit mithilfe eines Greenscreens und geeigneter technischer Belichtung- und Aufnahmegeräte Erklärfilme zu produzieren (derzeit in der Entwicklung).

Bring your own divice in der Gymnasialen Oberstufe

Die Oberstufe der Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen führt ab dem Schuljahr 2024/25 für den 11. Jahrgang die regelmäßige Nutzung eigener Tablets im Unterricht ein, die von den Schülerinnen und Schülern selbst mitgebracht und verwaltet werden. (BYOD - Bring Your Own Device). Dies wird angestrebt, um nicht nur den Unterricht und das Lernen interessanter und effizienter zu gestalten sondern die Schülerschaft optimal auf Studium und Beruf vorzubereiten.

Zusätzlich zu den von den Schülerinnen und Schülern mitgebrachten BYOD-Geräten wird der Bestand an schuleigenen iPads (ausleihbare Klassensätze) weiter aufgestockt und im Unterricht verwendet. 

To do

Genauso schnell, wie sich die digitalisierte Welt verändert, muss auch hier immer weiter nachjustiert werden. So arbeiten wir derzeit gemeinsam mit der Schulverwaltung an einem geeigneten Schadens- und Ersatzmanagement, an einer Ausweitung des First- und Second-Level-Supports (digitaler Hausmeister) und der Einführung weitere sinnvoller (Verwaltungs-) Programme (z.B. web-SCHILD).

Ein besonderes Projekt ist derzeit die Einrichtung des von Lanxess mit rund 3000€ geförderten "Digital Natural Science Lab", in dem in jedem Fach Erklärvideos erstellt werden können.

 

Pädagogisches Medienkonzept

Bei der Entwicklung des Medienbildungskonzeptes richteten wir unser besonderes Augenmerk auf die Vermittlung von Medienkompetenz in allen Lehrplänen der Unterrichtsfächer. Hierbei ist eine schulübergreifende Systematisierung ein explizites Anliegen. Dabei stellte die Ein- und Durchführung des Medienkompetenzrahmen NRW  eine maßgebliche Unterstützung dar.

Im Fachunterricht werden die sechs Kompetenzbereiche

  • Bedienen und Anwenden
  • Informieren und Recherchieren 
  • Kommunizieren und Kooperieren
  • Produzieren und Präsentieren
  • Analysieren und Reflektieren
  • Problemlösen und Modellieren   

in ihren Teilkompetenzen verbindlich in festgelegten Unterrichtreihen der Unterrichtsfächer angebahnt, geübt und vertieft. 

Im Ganztagsbereich flankieren spezielle Angebote unser Repertoire:

  • Robotik AG 
  • Medienscouts als Peer-to-Peer-Konzept
  • Mädchenförderung im Projekt "Technikerinnen"
  • "Digitale Ausbildung und Medienbildung" in der Projektzeit

Besondere Relevanz erhält der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Schule. Hier geht es nicht darum den Einsatz von KI zu verbieten, sondern KI einzusetzen, um  Lernprozesse zu optimieren. Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, KI gewinnbringend durch Formulierung geeigneter Mega-Prompts einzusetzen, den Einsatz zu reflektieren und die Qualität der Ergebnisse einzuschätzen. Darüber hinaus ist es unsere Aufgabe, die Verwendung von KI kenntlich zu machen, so z.B. in den Facharbeiten der Oberstufe.

Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden eine KI gewinnbringend für ihren Lernprozess einzusetzen. Dabei stehen folgende Kompetenzen im Mittelpunkt

- Erlernen des Promptings

- Reflexion des Einsatzes (Vorteile und Grenzen)

- Kenntliche Quellen (z.B. in Präsentationen, Praktikumsberichten und der Facharbeit in der Oberstufe)

Regeln für den Einsatz von digitalen Endgeräten während der Schulzeit regelt unsere Schulordnung, aber auch eine in der Zeit des Distanzlernens entwickelte "Netiquette".

 

Präventives Medienkonzept

Unsere Schülerinnen und Schüler bewegen sich in sozialen Netzwerken. Hier wollen wir sie begleiten und fit machen, um sicher im Netz unterwegs zu sein. Welche Daten gebe ich preis? Wie schütze ich meine persönlichen Profile? Was darf ich veröffentlichen, was sollte im privaten Rahmen bleiben. Im Fach „Soziales Lernen“ wird dies von den Klassenlehrerinnen und -lehrern aufgegriffen. Sie sind meist die ersten Ansprechpartner zur Hilfe und Unterstützung.

Besondere Relevanz hat das Thema Fake News eingenommen. In einer Welt, in der Informationen in Sekundenschnelle verbreitet werden, ist es entscheidend, Fakten von Fiktion zu unterscheiden. Fake News, also bewusst falsche oder irreführende Informationen, können nicht nur unsere Meinungen beeinflussen, sondern auch soziale und politische Entwicklungen prägen.Wir legen Wert  darauf, unsere Schülerinnen und Schüler zu mündigen und verantwortungsbewussten Bürgern auszubilden. Indem wir sie über die Mechanismen von Fake News aufklären, lernen sie, Informationen kritisch zu hinterfragen, Quellen zu überprüfen und ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Ergänzt wird die Medienbildung seit Jahren durch ausgebildete Medienscouts, die sich an unserer Schule engagieren. Das Erlernen eines sicheren und verantwortungsvollen Umgangs mit digitalen Medien ist damit eine zentrale Herausforderung, der sich die Schule stellt. Die Medienscouts werden aktiv eingebunden in das schulische Medienkonzept, denn die Willy-Brandt-Gesamtschule verfolgt hier einen Peer-to-Peer-Ansatz – eine Wissensvermittlung auf Augenhöhe!

Fortbildung und Wissenstransfer

An einer digital ausgestatteten Schule ist es unabdingbar, dass alle Kolleginnen und Kollegen in der Lage sind, diese didaktisch und fachlilch gewinnbringend zu bedienen und zu nutzen. 

Aus diesem Grunde sind digitale Kompetenzen ein zentraler Bestandteil unseres Fortbbildungskonzeptes. Dieses beinhaltet unter anderem:

- hausinterne Fortbildungen mit dem Gesamtkollegium zu digitalen Themen.

- Fortbildungen nach Bedarf durch qualifizierte Kolleginnen und Kollegen (z.B. zur Nutzung des digitalen Klassenbuches).

- Microfortbildungen z.B. zu Beginn einer Lehrerkonferenz (z.B. zum Thema Künstliche Intelligenz).

- Teilnahme an Fortbildung und Fachtagen zur Digitalisierung von externen Anbietern.

- gegenseitige Unterstützung durch qualifizierte und engagierte Kolleginnen und Kollegen.

Digitale Schulentwicklungsplanung

An der kontinuiertlichen Weiterentwicklung unseres Medienkonzeptes arbeiten verschiedene Gruppen mit. So hat sich ein Arbeitskreis "Digital Unterrichten" aus interessierten Kolleginnen und Kollegen gebildet. In Kooperation mit der Schulleitung und der Steuergruppe wird hier sowohl eine strukturelle Planung vorangetrieben als auch best-practice-Beispiele aus der unterrrichtichen Praxis für alle Kolleginnen und Kollegen bereit gestellt.

Für administrative Arbeiten im Sinne eines First-Level-Supports ist zum einen unsere Schulverwaltungsassistentin, unsere Digitaleisierungsbeauftragte, aber auch eine Gruppe von qualifizierten Kolleginnen und Kollegen zuständig. Der Second-Level-Support wird durch zwei Mitarbeiter der Schulverwaltung der Satdt Bergkamen gewährleistet.

 

Mit diesem Konzept erfüllen wir die Anforderungen des "Referenzrahmens Schulqualität" in folgenden Dimensionen:

2.10.1
Die Schule hat ein schulisches Medienkonzept auf der Grundlage des Medienkompetenzrahmens NRW bzw. der Vorgaben zu digitalen Schlüsselkompetenzen im Berufskolleg sowie weiterer darauf aufbauender Konzepte.

2.10.2
Die Potenziale digitaler Medien zur Unterstützung von Lehr- und Lernprozessen werden reflektiert eingesetzt und lernförderlich genutzt.

2.10.3
Die Schule unterstützt die Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken des digitalen Wandels.